Mars bringt verbrauchte Erde zurück

Liebe Leser*innen,

ein Blick in die Vergangenheit bringt mich in die Zukunft. Seit den Siebzigern gibt es den irren Werbespruch »Mars bringt verbrauchte Energie sofort zurück«. Viele Jugendliche glaubten damals daran, dass ein Schokoriegel sie bei sportlicher Erschöpfung wieder schnurstracks fit mache. Fit wurde aber nur die Zahnkaries und die Konzernkasse. Jetzt ist Mars wieder in vieler Munde, diesmal der Planet. Nun sind es Erwachsene, die von einer Besiedlung des fernen Planeten fantasieren. Und wieder ein Teil meint, dass die Menschheit dort gar neu starten könnte, wenn die kapitalistische Gesellschaft den blauen Planeten in ein überhitztes Gewächshaus verwandelt hat.

Dieser Irrweg scheint wohl um etliches interessanter als einfachste Maßnahmen sofort umzusetzen, etwa ein 100 km/h-Tempolimit. Dies rettet nicht die Welt, aber hilft die CO2-Anreicherung ein wenig zu begrenzen. Letzteres wollen ja alle dem Munde nach. Wer dies allerdings in zivilem Ungehorsam einfordert, wird mehrheitlich geächtet, teils mit Knast bedroht (siehe Beitrag auf Seite 1). Wer möchte nämlich noch die schnellen, schweren Schlitten kaufen, wenn Gemächlichkeit im Straßenverkehr angesagt ist? So ist der Profit wieder mal wichtiger. Und so sollen die vermeintlichen Auswege bei der zunehmenden Aufheizung der Atmosphäre denn auch noch Profite bringen, etwa bei der Versenkung von CO2 unter die Erde oder bei der Fluchtreise zum Mars.

Unsere Leser*innen und unsere Unterstützer*innen haben dagegen einen tatsächlichen Weg gefunden, verbrauchte Energie sofort zurückzubringen. Sie senden uns einfach ihr solidarisches Geld, damit unser aller CONTRASTE-Projekt weitergehe. Damit weiterhin authentisch berichtet werde, wie ein »System Change« aussehen kann und wie die Profitmaschine zumindest an manchen Stellen selbstorganisiert gestoppt werden kann. Wie beim Tempolimit ist unser Beitrag zur gesellschaftlichen Veränderung nicht die Welt, aber er ist jenseits des Fantastischen real.

Wir danken sehr für sage und schreibe 2.932,65 Euro, die bis jetzt zur Aktion 2023 eingegangen sind. Die Aboentwicklung hält sich die Waage. Fünf neue Abos kamen dazu, zwei davon als befristetes Geschenkabo. Ein Kombiabo wurde in eine Fördermitgliedschaft gewandelt. Was, dies sei auch als Anreiz erwähnt, nebenbei steuerliche Vorteile bringt. Fünf Abos wurden gekündigt. Wobei ein Einzelleser in ein Projekt gezogen ist, welches die CONTRASTE bezieht. Dank Initiative von Gottfried Tonhauser-Kausch sind die neuen Probeabos mit 16 an der Zahl wieder zweistellig.

Aus der CONTRASTE-Redaktion grüßt

Heinz Weinhausen

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