Jin, Jiyan, Azadi

Liebe Leser*innen,

die iranische Aufstandsbewegung gegen das Mullah-Regime bewegt viele Menschen weltweit. Ihre Losung »Jin, Jiyan, Azadi«, übersetzt »Frau, Leben, Freiheit«, ist in aller Munde und hat es inzwischen sogar als Sympathiebekundung in die Reihen der CDU geschafft. Erstmals gerufen wurde die Parole von kurdischen Frauen in Istanbul beim Weltfrauentag am 8. März 2006. Übernommen wurde sie unter anderem von den nordsyrischen Miliz-Frauen der YPJ im Widerstand gegen den IS, später gegen die völkerrechtswidrigen türkischen Besetzungen in Rojava. Im Iran riefen kurdische Frauen sie von Anfang an bei den Demonstrationen wegen des gewaltsamen Todes von Mahsa Amini; schließlich wurde der Ruf zur zentralen Losung der gesamten Widerstandsbewegung dort.

Die CDU versucht, den Ruf der widerständigen Bewegung zu instrumentalisieren und meint zwischen den Zeilen, dass statt religiöser Diktatur doch die indirekte Herrschaft des Neoliberalismus eine Alternative sei. Hier kann zwar – meist wirkungslos – in weitgehender Rede- und Pressefreiheit alles Mögliche gesagt und gefordert werden. Die Wirtschaftsfreiheit lässt dagegen systemisch die Millionäre – ob Mann, ob Frau – stets noch reicher und mächtiger werden.

Unsere CONTRASTE steht für die eigentliche kurdische Losung, für eine Befreiung vom Patriarchat, für ein Miteinander im »Demokratischen Föderalismus«, für die Emanzipation von aller Herrschaft, für Selbstermächtigung und Selbst­organisation.

Um in diesem Sinne weiter publizistisch tätig zu sein, sind wir weiter auf Zuwendungen angewiesen. Wir brauchen in unserer »Aktion 2023« mindestens 8.000 Euro bis zum nächsten Herbst, um nicht ins Schlingern zu geraten. Vielleicht geht da doch noch was – trotz Inflation und finanziellen Engpässen. Unser Spendenaufruf liegt bei, auch zur weiteren Empfehlung.

Eingegangen sind diesmal 36 Euro. Vielen Dank. Bei den Abos war Stillstand, zwei Abos wurden in Kombiabos gewandelt. Aboverluste gab es eine Menge. Zwei Förderabos fielen weg, drei Abos wurden gekündigt, ein Geschenk­abo wurde nicht verlängert, sechs sogenannte Knastabos liefen aus. Gespendet werden können Letztere unter freiabos.de.

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Heinz Weinhausen

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