Projekte im Rampenlicht

Liebe Leser*innen,

wer kann noch etwas mit dem Begriff »Polylux« anfangen? Ich konnte es bis vor kurzem nicht. Doch bei einem Vortrag vom »Netzwerk Polylux« in Kassel wurde ich schlauer: Der Polylux ist ein ursprünglich in der DDR produzierter Tageslichtprojektor. Und für alle, die einen solchen vielleicht noch nie gesehen haben, hatten die Vortragenden ein selbst genähtes Exemplar als Maskottchen dabei. Mich erinnerte das an vergangene Schulzeiten, als ich für Referate noch Folien erstellt habe, um sie von dem Projektor vergrößern und an die Wand schmeißen zu lassen.

Das Netzwerk Polylux macht etwas ganz ähnliches: Es erhöht die Sichtbarkeit von solidarischen Projekten in Ostdeutschland, die sich gegen den politischen Rechtsruck engagieren. Aktuell sind die Aktivist*innen auf Tour durch Westdeutschland, um bis zu den Landtagswahlen im September 1.000 neue Fördermitglieder zu gewinnen. Mehr dazu lest ihr im Beitrag auf Seite 4.

Der Vortrag in Kassel war im wahrsten Sinne des Wortes erhellend. Es ging unter anderem um historische Brüche in Ostdeutschland, die aktuelle Situation für linke Aktivist*innen (vor allem in den ländlichen Regionen) und die vielen Projekte, die sich mit wenig Infrastruktur und wenig Ressourcen für ein lebenswertes Leben aller einsetzen. Genau solche Projekte unterstützt Polylux niedrigschwellig und vor allem finanziell. Die Vortragenden lenkten den Blick auf das, was wir tun können, statt ohnmächtig vor den bedrohlichen Wahlprognosen für die Kommunal- und Landtagswahlen zu kapitulieren. Dafür bekamen sie von den Zuhörer*innen viel Sympathie und Applaus. Hoffentlich wird sich das auch in Fördermitgliedschaften niederschlagen…

Kontinuierliche Unterstützung braucht auch unser Zeitungsprojekt, das ganz ähnlich funktioniert wie ein Polylux. Auch wir versuchen, in jeder Ausgabe selbstorganisierte Projekte, Engagement und Aktionen sichtbarer zu machen. Im letzten Monat haben uns 537 Euro Spenden erreicht, um diese Arbeit weiter zu tun. Vielen Dank dafür! Knapp die Hälfte unseres Spendenziels von 9.000 Euro haben wir damit erreicht. Habt ihr noch Ideen, wie wir die zweite Etappe auch noch schaffen? Im letzten Monat konnten wir drei neue Abonnent*innen begrüßen. Demgegenüber standen leider auch drei Kündigungen. Acht Menschen haben ein Schnupperabo bestellt.

Aus der CONTRASTE-Redaktion grüßt
Regine Beyß

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